Wie Mediaagenturen mit den plötzlich steigenden Anzeigenpreisen hadern

Die Inflation lässt auch den Werbemarkt nicht unberührt. So haben bereits erste Print-Vermarkter ihre Preise im Vergleich zum Vorjahr deutlich angezogen. Susanne te Poel, Managing bei CROSSMEDIA, erläutert im Rahmen einer Umfrage der HORIZONT gemeinsam mit weiteren Expert:innen, wie Kunden auf die Preisänderungen reagieren und prognostiziert, dass auch weitere Verlage nachziehen werden:

Zwischen Verständnis und Verdruss: Mediaplaner kritisieren die zwischendurch erhöhten Print-Werbepreise einzelner Vermarkter. Aber immerhin nur mit gebremstem Schaum, aus bestimmten Gründen. Doch wenn die Verlage so weitermachen, bringen die Agenturen auch eine Abkehr von Print ins Spiel.

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„Burdas Schritt ist mutig, da es aktuell noch möglich ist, im Rahmen bestimmter Kampagnenstrukturen auf alternative Medien auszuweichen“, sagt Susanne te Poel, Managing Partner bei Crossmedia.

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„Wir gehen davon aus, dass die anderen Verlage fürs kommende Jahr ebenfalls deutliche Preiserhöhungen aufrufen werden“, sagt Crossmedia-Frau te Poel. Doch nur bei mindestens stabiler, eher steigender Reichweite und Werbeleistung sowie besonderen Titel-USPs dürften Kunden dazu bereit sein.

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„Generell beobachten wir, dass in der allgemeinen Betrachtung die Printmedien deutlich schärfer unter Beobachtung stehen als beispielsweise TV“, sagt te Poel. Dort habe man es „schon seit Längerem mit einer zeitweise deutlich höheren Inflation zu tun“. Das Beispiel TV zeige, „dass die Inflation mutmaßlich von anhaltend sinkenden Reichweiten und einer hohen Nachfrage getrieben war.“

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Um mit Crossmedia-Chefin te Poel zu sprechen: „In allen Branchen scheinen alle bekannten Mechanismen und Regeln ausgehebelt zu sein.“

Das gesamte Interview mit Susanne te Poel und weiteren Expert:innen finden Sie in der HORIZONT – Nr. 28-29 vom 14. Juli 2022.

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© Jan Ladwig