Weltweite Alternative

Mit der Gründung des CROSSMEDIA-Büros in London wagt der Independent den Schritt aufs internationale Parkett. Markus Biermann, Geschäftsführer und Gründer von CROSSMEDIA, sieht für sein Transparenz-Modell nun auch weltweit "die Zeit bereit":

Unternehmermut hat Crossmedia-Chef Markus Biermann schon öfter bewiesen. 1997 gründet er mit gerade mal 32 Jahren seine eigene Agentur. Vor zehn Jahren führt er das Geschäftsmodell ein, mit dem sich Crossmedia bis heute von allen anderen Playern im Mediabusiness unterscheidet. Dort behauptet man nicht nur, keine Kickback-Geschäfte hinter dem Rücken der Kunden zu machen. Man lässt dies auch von unabhängigen Wirtschaftsprüfern checken und belegen.

Jetzt hat sich Biermann erneut „ein Herz gefasst“. Der 52-Jährige will Crossmedia auch weltweit zur transparenten „Alternative zu den großen Networks“ aufbauen. Er hat dafür ein Büro in der internationalen Media-Hauptstadt London eröffnet und den bisherigen OMD-Manager Tony Williams verpflichtet. Für den Independent aus Düsseldorf ein großer unternehmerischer Schritt. Doch Biermann ist überzeugt: „Die Zeit dafür ist bereit.“

Der Agenturgründer und sein Geschäftsführungspartner Martin Albrecht, der die Internationalisierung verantwortet, sehen weltweit ein Momentum für ihr Konzept. Denn überall auf der Welt mahnen immer mehr Werbekunden zu mehr Transparenz. Die Debatte, die hierzulande nach der Ruzicka-Affäre bereits seit über zehn Jahren läuft, hat in den USA und Großbritannien erst vor Kurzem so richtig begonnen. „Es gibt weltweit viele Kunden, die wirklich neutral und unabhängig beraten werden wollen“, glaubt Biermann. „In der westlichen Media-Welt ist Transparenz derzeit das größte Thema überhaupt“, meint Albrecht.

Startkunde für das internationale Geschäft ist das Ferienwohnungsportal Homeaway. Weitere Etats werde man demnächst bekannt geben, heißt es selbstbewusst bei Crossmedia. Während andere Agenturen angesichts des Brexits zögern, will Biermann gerade jetzt den Schritt nach London machen. Er sieht ihn „in solchen Zeiten als optimistische Botschaft“ und „echte Chance“. „Und wenn es doch einen ‚hard Brexit‘ gibt“, will Biermann „halt mit der Branche nach Amsterdam oder Paris gehen.“

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