Warum die Berliner Sparda-Bank mit Drag Queens wirbt

Sparda-Bank Kampagne 2019 | #seianders

Mit ihrer neuen Kampagne will die Sparda-Bank die Awareness für Baufinanzierungen stärken - und das insbesondere regional und bei der jungen Zielgruppe. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Bank auf die beiden Drag Queens Jurassica Parker und Destiny Drescher sowie die Media-Expertise von CROSSMEDIA:

Jurassica Parka und Destiny Drescher können ganz schön bitchy sein. Für die Sparda nutzen die Queens ihr Talent, um für Baufinanzierung zu werben. Das geht – im wahrsten Sinne des Wortes – unter die Haut.

Die Sparda-Bank Berlin will im Geschäftsgebiet bekannter werden und wirbt dafür mit Drag Queens für Baufinanzierungen. Kontrovers wird die Kampagne aber eher durch die NFC-Chips, die die Bank ihren Kunden für jeden abgeschlossenen Vertrag auf Wunsch implantieren lässt. Die Bewegtbildkampagne stammt von der Agentur Heldisch in Berlin (Media: Crossmedia, Berlin) und spielt mit den Klischees deutscher Vorstadtidyllen. So möchte sich Sparda ganz dezidiert vom Habitus anderer Banken absetzen.

Und das geht so: Deutsche Vorstadt, gepflegte Gärten, zwei Damen beim Pläuschchen am Zaun. Die junge Nachbarin kommt vom Sport nach Hause. Und die beiden beginnen zu lästern.

„Die hat doch was machen lassen“
Überraschend: Hinter den zwei Lästermäulern stecken die Berliner Queens Jurassica Parka und Destiny Drescher. Und die Nachbarin hat tatsächlich was machen lassen: In ihrer linken Hand steckt ein implantierter NFC-Chip, mit dem sie die Tür zum neuen Eigenheim öffnet. „Anderssein“ lautet das Credo der Sparda-Bank und so inszeniert sie es:

Die Genossenschaftsbank finanziert jedem Kunden, der bis Ende des Jahres einen Vertrag zur Baufinanzierung unterzeichnet, die Implantation von NFC-Chips plus Zubehör. Die Kampagne, die noch bis zum 10. Oktober läuft, dient aber in erster Linie der Brand Awareness. Sie will Aufmerksamkeit.

Die Sparda setzt dabei auf Digitales: Das Video wird in Berlin und den neuen Bundesländern vornehmlich über Social Media an die junge Zielgruppe zwischen 16 und 39 Jahren ausgespielt.

„Komplexität ist über die Jahre zu einem Markenkern vieler Finanzdienstleister geworden. Wir stehen dem entgegen, indem wir mit dem Spot Lust auf unsere Bank machen, ohne schnöde Bankthemen schönzureden oder kompliziert zu erklären“, sagt Frank Kohler, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Berlin. Die Sparda gibt sich selbstironisch.

Noch ein Wort zu NFC, der Nahfeldkommunikation: Der zwischen Daumen und Zeigefinger implantierte Chip wird zur Datenübertragung genutzt. Ähnlich wie die EC-Karte beim kontaktlosen Bezahlen enthält das Implantat Daten, die von anderen Geräten gelesen werden können. Zum Auslesen muss sich der Chip in unmittelbarer Nähe eines Lesegeräts befinden und verschlüsselt werden. Dadurch sind persönliche Daten geschützt und nicht für Dritte zugänglich.

Anmerkung: Im Text wurden geringfügige Änderungen vorgenommen. Hier geht es zum Originalartikel.