Karneval in Köln und Düsseldorf im Daten-Duell

Pünktlich zu Weiberfastnacht hat sich CROSSMEDIA in Düsseldorf und Köln umgesehen und die wichtigsten Insights zu Kamelle, Clowns und Killepitsch zusammengetragen:

Seit Wochen befindet sich das Rheinland im Ausnahmezustand: Mit dem 11.11. wurde die berühmte „5. Jahreszeit“ eingeläutet; am Rosenmontag erreicht das Karnevalstreiben seinen Höhepunkt.

Für die Karnevalsausgabe des Crossmedia „Datenpuzzles“ blicken wir auf die Narren-Hochburgen Köln und Düsseldorf. Karneval ist ein regionales Phänomen – nur 17 % der Gesamtbevölkerung geben an, Karneval zu feiern; 21% schauen sich die Umzüge an. Doch nur wer live dabei ist, kann auch die begehrten Kamelle fangen – sie sind für 23% der Düsseldorfer, aber nur für 15% der Kölner großer Anreiz, sich ins närrische Treiben zu stürzen.

Während sich die Düsseldorfer mit Süßigkeiten locken lassen, ist Karneval für die Kölner Tradition und Passion: 46% der Kölner feiern Karneval, während dies nur 28% der Düsseldorfer tun; auch legen die Kölner sehr viel mehr Wert auf die Pflege von Traditionen und Brauchtum (30%, Index 229) als die Düsseldorfer (13%, Index 103). Aber auch wenn zwischen Köln und Düsseldorf seit dem Mittelalter eine Fehde schwelt, zeigt sich: unter ihren Kostümen sind sich die Karnevalisten ähnlicher, als sie denken mögen. 49% der Karnevalsfans sind männlich, 51% sind weiblich und auch die Altersverteilung zeigt, dass Karneval ein Fest für Jung und Alt ist: 20% sind 18 bis 24 Jahre alt, 18% sind 25 bis 34 Jahre alt, 25% sind 35 bis 44 Jahre alt, 16% sind 45 bis 54 Jahre alt, und 20% sind 55 bis unter 100 Jahre alt.

Die Sache mit der Treue

Über das Rheinland hinaus hat der Karneval den Ruf, Hochsaison für romantische Scharmützel zu sein – dabei sind die Bützje (Küsse auf die Wange), die im Karneval auch an Fremde verteilt werden, in ihrem Ursprung lediglich Ausdruck des „Spaß an der Freude“ im närrischen Treiben und kein Flirtmittel. Doch wo Rauch ist, ist auch Feuer: Obwohl 72% der Karnevalisten in einer Beziehung leben, geben 68% an, man müsse in dieser auch Geheimnisse haben können. Innerhalb der Gesamtbevölkerung teilen diese Einstellung nur 65%. Die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs ist zu Karneval also erhöht, und so mancher könnte am Aschermittwoch nicht nur das Ende der Session, sondern auch eigene Fehltritte bedauern – immerhin 6% der Karnevalsfans stimmen der Aussage „Ich schieße über das Ziel hinaus, benehme mich daneben und bereue es am nächsten Tag“ zu. Wirklich treu sind im Karneval nur die Kölner – ihrem Kölsch. Diese Biersorte trinken hier 54% der Karnevalsfans, während die Düsseldorfer vor Alt (28%) lieber zu Pils (36%) greifen. Ebenfalls hoch im Kurs in Düsseldorf: süßer Kräuterlikör, mit dem 15% der Düsseldorfer, aber nur 10% der Kölner ihre süßen Kamelle hinunterspülen. Der Top-Favorit unter den harten Alkoholika ist bei beiden aber Wodka (Düsseldorf 20%, Köln 21%).

Mit Plakaten auch trotz Promille-Brille sichtbar

Ein verstärkter Alkoholkonsum gehört für 22% der Kölner Karnevalisten und sogar für 28% der Düsseldorfer zum Feiern dazu. Bier- und Spirituosen-Marken finden in ihnen eine empfängliche Zielgruppe: Die Karnevalisten sind überdurchschnittlich affin für Kinowerbung, Magazine und Werbeplakate. Über diese Medien hinaus sollten Werbetreibende die Karnevalsfans über Out-of-Home Medien ansprechen, schließlich sind von Weiberfastnacht bis Rosenmontag viele Karnevalisten auf den Straßen unterwegs. 17% von ihnen geben zudem an, mehrfach pro Woche Werbung auf Taxen wahrzunehmen. Spannend könnte dies zum Beispiel für Hersteller von Kopfschmerztabletten sein, welche am Morgen nach der Party den Karnevals-Kater mildern.
Auch wenn regionale Marken innerhalb der Gruppe der Karnevalsfans bereits ein gutes Standing genießen, haben Gaffel Kölsch, Killepitsch, Brings & Co im Karneval durchaus die Möglichkeit, ihre regionale Markenwerte mit gezielten Maßnahmen noch einmal zu stärken und auch Menschen anderer Herkunftsorte für sich zu begeistern.

Fun Fact: 65% der Karnevalisten geben an, keine Angst vor Clowns zu haben. Gut so – in Köln wird am Rosenmontag ein Festwagen mit einer überlebensgroßen Donald Trump-Karikatur im Umzug mitfahren.

Mit dem Crossmedia Datenpuzzle bietet die Düsseldorfer Mediaagentur Crossmedia auf W&V Online regelmäßig eine Kurzanalyse zu Themen des aktuellen Zeitgeschehens. Grundlage jedes „Datenpuzzles“ sind bevölkerungsrepräsentative Daten aus „YouGov Profiles“, einem Marktforschungsprodukt zur Analyse und Segmentierung von Marken und Zielgruppen. Die Daten werden dabei in Beziehung zueinander gesetzt.

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