Gemeinsam sind sie stärker

Markus Biermann und Georg Tiemann zur Zusammenarbeit zwischen Media- und Kreativagenturen. Das Modell: „CROSSMEDIA@“

Die einander entfremdeten Partner Media und Kreation müssen erkennen, dass sie mehr denn je zusammengehören. Agenturen proben denn auch zunehmend den Schulterschuss. Medienentwicklung und Forderungen der Kunden zwingen dazu.

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Klar ist: Der Kommunikationsmarkt befindet sich in rasantem Wandel und zwingt die Agenturen, sich in Richtung ganzheitliches Denken und Handeln zu verändern. Umstritten bleibt allerdings, welche Formen des Zusammenwirkens die effektivsten sein können.
Die Düsseldorfer Media-Agentur Crossmedia setzt auf Allianzen mit ebenfalls unabhängigen Kreativagenturen. Um diese Arbeitsweise auzubauen, wurde letztes Jahr ein CROSSMEDIA-Office in Hamburg eröffnet.

Modellversuche mit Vielversprechenden Perspektiven
Beispiele eines neuen Zusammenspiels von Media und KreationCrossmedia@Creation
Die unabhängige Düsseldorfer Crossmedia nennt ihre Zusammenarbeit mit unabhängigen Kreativagenturen Crossmedia@Creation. Ein intensives Miteinander wird bereits seit längerem mit der Berliner Kreativagentur Heimat – besonders für den Kunden Hornbach – praktiziert. Vor einigen Monaten wurde eine Allianz mit der Kreativschmiede Zum goldenen Hirschen geschlossen.
Auch der letztjährige Start einer Crossmedia-Dependance in der Kreativagentur-Hochburg Hamburg geschah mit dem Ziel, die Zusammenarbeit mit der Kreation auszubauen.

Georg Tiemann, der Leiter des Büros in der Hansestadt, hält den Schulterschluss zwischen Kreativ- und Media-Agenturen für unerlässlich: „Versteht man das Mediahandwerk als Bühnenbau für die Inszenierung kreativen Schaffens, dann wird man schnell feststellen, dass beide Disziplinen nicht voneinander zu trennen sind. Auch nicht im zeitlichen Ablauf.“
Das Modell der Bedürfnisse mit Kreativagenturen – Crossmedia@Creation genannt – wird seit ein paar Monaten auch mit der Kreativschmiede Zum goldenen Hirschen praktiziert. Einige Jahre währt hingegen bereits die Partnerschaft mit der Kreativagentur Heimat. Bei der jüngsten Kampagne, „Der Fall Ron Hammer“ für den gemeinsamen Kunden Hornbach, wurden alle Register gezogen: Online, Mobile, Web 2.0, Ambient, Klassik, Branded Entertainment, PR.
Die Kreativen von Heimat sahnten damit beim diesjährigen ADC-Wettbewerb zwei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen ab, und die Crossmedia holte vorige Woche beim New Media Award den ersten Preis in der Kategorie Online sowie den zweiten Platz beim Sonderpreis Effizienz. „Eine Kampagne wie ,Ron Hammer’ kann nur durch eine enge Vezahnung von Kreation und Media zünden“, ist Crossmedia-Chef Markus Biermann überzeugt.
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Nicht zuletzt wird die brisante Frage, wer in den interdiszplinären Formationen die Führung übernehmen soll, noch für Diskussionen sorgen. Beim Allianz-Modell von Crossmedia sieht Markus Biermann das Geheimnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit Kreativagenturen wie Heimat allerdings weniger in der Führungsfrage als im Respekt voreinander: „Jeder erkennt das Gegenüber als Partner mit Ecken und Kanten an. Keiner will den anderen missionieren.“ Dass es dabei auch immer wieder zu Diskussionen und einem Austausch von Meinungen komme, erweise sich als durchaus produktiv.
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