Wolf im Media-Agenturen-Check: „ausgesprochen ästhetisch“, aber die Zielgruppe Mann ist schwierig

Mit "Wolf" ist der deutsche Zeitschriftenmarkt seit Ende November um ein Männermagazin reicher. Media-Expertin Susanne te Poel nimmt die Publikation und ihre Zielgruppe genauer unter die Lupe:

Aus Flow wird Wolf. Die Gruner + Jahr-Beteiligung Deutsche Medienmanufaktur (DMM) will mit einem Männer-Pendant an den Erfolg der Frauenzeitschrift Flow anknüpfen. Doch für die von MEEDIA befragten Agenturen steht fest: Das Magazin ist optisch und haptisch reizvoll. Ob G+J-Produktvorstand Stephan Schäfer damit aber die Zielgruppe Mann richtig anspricht, stellen die Agenturen infrage.[…]

Susanne te Poel, stellvertretende Geschäftsführerin der Düsseldorfer Mediaagentur Crossmedia, wertet die männliche Magazin-Variante von Flow als „ausgesprochen ästhetisch“. Te Poel: „Bei mir als Frau kommt neben der Darreichungsform ebenfalls die Themenwahl und die Zusatzgadgets Buch & Quartett sehr gut an.“ Doch mit ihrer Meinung steht sie offenbar alleine da – zumindest im eigenen Unternehmen. „Der Quicktest bei den Herren Kollegen erbrachte allerdings weniger euphorische Reaktionen. Die Frage für mich ist dann die, ob der Titel genügend nach Ruhe und analoger Qualitätszeit suchende Männer dauerhaft ansprechen kann“, so die Media-Planerin.[…]

„Eine Relevanz auf dem Anzeigenmarkt hängt wie immer maßgeblich von der Relevanz im Lesermarkt ab. Auch bei hoher Themenpassung und inhaltlicher Affinität braucht es im Anzeigenmarkt eine Mindestauflage und somit Mindest-Sichtbarkeit“, betont die Vermarkterin. Sie würde sich wünschen, dass Gruner + Jahr mit dem Titel Fuß fasst. Dennoch sei hierfür ein langer Atem nötig. „Dafür braucht die Deutsche Medien-Manufaktur mit Sicherheit erst einmal ein gutes Durchhaltevermögen“, meint te Poel.[…]

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