Wie aus Heimatnähe ein Heimatvorteil wird

Heimatnähe

Axel Ahlbrecht, Leiter Geo- Handelsmarketing, und Armin Schroeder, Geschäftsführer Digital, bei CROSSMEDIA:

Wie aus Heimatnähe ein Heimatvorteil wird

Die Wege zum Verbraucher werden auch in regionalen Märkten immer verwinkelter. Kommunikation muss mehrkanalig geplant werden – und darf gerne originell sein.
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Künftig, davon sind Experten wie Wolfgang Nägele überzeugt, wird mobile Kommunikation das regionale Marketing erheblich beeinflussen. Vor allem standortbezogenen Diensten wird viel zugetraut: Schon jetzt nutzt fast ein Fünftel (19 Prozent) der sechs Milliarden Mobiltelefonnutzer weltweit Location-based-Services, in Deutschland liegt der Anteil bei 31 Prozent – Tendenz steigend. Das geht aus der Mobile-Life-Studie von TNS hervor. Durch veränderte Nutzungsgewohnheiten bedingen sich Point-of-Sale-Aktionen und mobile Kommunikation immer stärker gegenseitig, zudem spielt das Internet in der Kaufvorbereitung eine zunehmend wichtige Rolle. Armin Schroeder, Geschäftsführer Digital bei der Düsseldorfer Agentur Crossmedia, geht folglich davon aus, dass „die richtige Kombination und Verortung im Kaufentscheidungsprozess für Anbieter große Chancen birgt.“

Keinen Grund zur Euphorie, warnt jedoch sein Kollege Axel Ahlbrecht mit Blick auf Location-based-Services. Noch werde viel experimentiert. „Bisher kenne ich keine nennenswerte Kampagne, die große Erfolge erzielen konnte“, sagt der Leiter Geo-und Handelsmarketing bei Crossmedia. Die App-Anbieter in diesem Segment seien offenbar noch nicht in der Lage eine kritische Masse an Nutzer zu gewinnen. Auch digitalen Prospekten, die seit einigen Jahren verstärkt auf den Markt drängen. Traut Ahlbrecht kaum den baldigen Durchbruch im Local Business zu. „Das Trägermedium, das Umfeld und der Weg, wie eine Werbung erreicht, sollte man nicht unterschätzen. Bei den digitalen Prospekten fehlt einfach das redaktionelle Umfeld.“ Fest steht aber auch, dass die mediale Fragmentierung anhält, sich vermutlich sogar noch verstärken wird. „Diesem Trend folgend wird weiterhin viel getestet und probiert“, beobachtet Ahlbrecht. Die Ergebnisse sind oftmals ernüchternd, weil der erhoffte (Umsatz-)Erfolg ausbleibt. Die Geschwindigkeit der digitalen Medien hat anscheinend dazu geführt, dass der Geduldsfaden der Verantwortlichen dünner geworden ist. Hier rät Ahlbrecht zu weniger Hast. „Die Verbraucher müssten die Chance bekommen, sich auf eine neue Ansprache einzustellen, und sie brauchen mehr Zeit, um sich an Veränderungen zu gewöhnen.“